Die Entstehung einer Vision

Ein persönlicher Moment wird zur Geschäftsidee

Während seines Aufenthalts in Tansania erlebte Felix, wie talentierte Kunstschaffende ihre Werke in den Straßen und Gassen Stone Towns ausstellten. Die farbenfrohen Gemälde zogen ihn sofort in ihren Bann. Im Gespräch mit den Künstler:innen wurde ihm jedoch schnell bewusst, dass sie stark vom saisonalen Tourismus abhängig waren. Die Kunst, die sie schufen, war häufig auf die Vorlieben der Tourist ausgerichtet, was oft zu einer Reproduktion von Stereotypen führte. Darüber hinaus gibt es kaum Möglichkeiten, ihre Werke über die Landesgrenzen hinweg zu verkaufen oder sich einer größeren, internationalen Zielgruppe zu präsentieren. Diese Erkenntnis ließ Felix nicht los und brachte ihn dazu, über Wege nachzudenken, wie man diese talentierten Künstler:innen unterstützen könnte.

Felix · Co-Founder

"Die Idee zu UFUNDI entstand aus einer sehr persönlichen Erfahrung. 2019 reiste ich nach Tansania, um meinen Horizont zu erweitern und neue Kulturen kennenzulernen. Ursprünglich war ich für Freiwilligenarbeit in Schulen dort, doch in den Straßen von Stone Town, Sansibar, entdeckte ich etwas, das meine Sicht auf die Kunstwelt grundlegend verändern sollte.“

Gemeinsam stark

Der Aufbau unseres Künstlernetzwerks in Tansania

Im Jahr 2022 kehrten Felix und Thorben gemeinsam nach Tansania zurück, um das Künstlernetzwerk weiter auszubauen. Für Thorben war es der erste Aufenthalt in dem Land, und er war von der Herzlichkeit und dem starken Gemeinschaftssinn der Menschen begeistert. Felix, der bereits vor Thorbens Ankunft zwei Wochen lang in die Kunstszene Dar es Salaams eingetaucht war, konnte auf bereits geknüpfte Beziehungen zu den Kunstschaffenden aufbauen.

Die Reise war geprägt von intensiven Begegnungen, und sowohl Felix als auch Thorben arbeiteten eng mit den Künstler:innen zusammen. Sie gaben Gemälde in Auftrag, dokumentierten den kreativen Prozess durch Foto- und Filmmaterial und vertieften die bestehenden Beziehungen. Besonders wertvoll waren die Momente, in denen sie die Künstler auch in ihrem privaten Umfeld kennenlernen durften, was das Vertrauen weiter stärkte. Trotz der schwierigen Umstände, die durch die Pandemie verschärft wurden, begegneten sie Kunstschaffenden, die nicht nur an ihr Talent glaubten, sondern auch weiterhin ihre Leidenschaft verfolgten.

Thorben · Co-Founder

"Der Besuch bei den Künstler:innen in der Nähe von Dar es Salaam war für mich eine besondere Erfahrung. Vor allem auf dem kleinen Markt in Mwenge spürte ich wieder diesen starken Gemeinschaftsgedanken, der mich so beeindruckt hat. Wir durften auch einen Blick hinter die Ladenfronten werfen und dadurch die Lebenssituation der Menschen und ihrer Familien viel besser verstehen. Diese Einblicke haben uns geholfen, ein vertrauliches Verhältnis zu den Künstler:innen aufzubauen."

Hier seht ihr zwei der Gründer*innen von UFUNDI mit einem Strassenkuenstler aus Tansania
Vom regionalen Problem zur globalen Mission

Das Wachstum von UFUNDI

Nachdem Felix und Thorben das Künstlernetzwerk in Tansania aufgebaut hatten, wurde schnell deutlich, dass das Problem der strukturellen Benachteiligung nicht nur in Tansania besteht, sondern Kunstschaffende aus vielen Ländern des globalen Südens vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Um die Vision von UFUNDI weiterzuentwickeln und das Projekt international auszurichten, trat im Herbst 2022 Lindsey dem Gründungsteam bei. Lindsey, die Felix schon aus dem Bachelorstudium kannte und eine tiefe Leidenschaft für Lateinamerika entwickelt hatte, kam gerade von einem Auslandssemester in Kolumbien zurück, als Felix und Thorben sie für UFUNDI gewinnen konnten. Schnell wurde klar, dass UFUNDIs zweites Künstlernetzwerk in Lateinamerika zu finden sein wird.

Eine neue Reise

Kunst und kulturelle Vielfalt in Mexiko entdecken

Im Sommer 2023 reiste Lindsey nach Mexiko, um das nächste Künstlernetzwerk für UFUNDI aufzubauen. Ihre Reise führte sie nach Mexiko-Stadt, wo sie verschiedene Kunstmärkte besuchte und eng mit den Kunstschaffenden in Kontakt kam. Die persönliche Nähe, die durch Besuche bei den Künstler:innen und ihren Familien entstand, war entscheidend, um das Vertrauen zu gewinnen und den Grundstein für die Zusammenarbeit zu legen. Während Mexiko bereits ökonomisch stärker entwickelt ist als Tansania, bestehen dennoch große Herausforderungen, insbesondere in ländlichen Regionen. Der Kunstmarkt in Mexiko ist stärker diversifiziert und nicht ausschließlich auf Tourismus angewiesen. Besonders der Stadtteil Coyoacan, ein ruhiger Ort inmitten des Großstadttrubels, blieb Lindsey in Erinnerung, da sie dort wertvolle Kontakte mit drei Künstler:innen knüpfen konnte.

Lindsey · Co-Founderin

„Im Sommer 2023 bin ich nach Mexiko-Stadt gereist, um unser Künstlernetzwerk in Mexiko aufzubauen. Ich erinnere mich besonders gerne an die Zeit, die ich mit den Künstler:innen verbringen durfte, die mich in ihre Häuser eingeladen haben. Ich konnte ihre Familien kennenlernen und einen tiefen Einblick in ihr Leben und kreatives Schaffen gewinnen. Es gab viele besondere Momente – ob auf dem Kunstmarkt in Coyoacan mit Fernando, im Bibliotheksgarten mit Rosa oder auf der sonnigen Terrasse mit Karmen und Florencia in Bacalar. Diese Begegnungen haben den Grundstein für unsere Zusammenarbeit gelegt.“

Was ist hier in Deutschland passiert?

Erfolge und Ausblick

Dank unserer Community haben wir 2023 eine Crowdfunding-Kampagne erfolgreich abgeschlossen bei der wir Kleidung mit den Motiven der Kunstschaffenden aus Tansania bedruckt und verkauft haben. 2024 folgte die nächste Fashion-Kollektion, dieses Mal in Zusammenarbeit mit unseren Künstler:innen aus Mexiko. Darüber hinaus haben wir unsere ersten Kunstausstellungen durchgeführt, waren auf Kunstmärkten unterwegs und haben unsere Produkte über unseren Online-Shop verkauft.

Zukünftig wird unser Netzwerk stetig erweitert, sodass neue Kunstschaffenden aus weiteren Ländern die Bühne für ihre Kunst und ihre Geschichten bekommen, die sie verdient haben. Hiermit verwirklichen wir langfristig unsere Vision.

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