Rassismus – gibt’s das überhaupt noch? JA!

Rassismus – gibt’s das überhaupt noch? JA!

Kulturellen Austausch zu fördern, bedeutet auch, dass man sich mit den gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen muss. Für uns bedeutet das eine bewusste Auseinandersetzung insbesondere mit dem Thema Kolonialismus und Rassismus. Die meisten Menschen denken bei dem Wort Rassismus an Rechtsextreme. Menschen, die sich bewusst für eine Kategorisierung und gegen Gemeinschaft aussprechen. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir alle rassistisch sind. Die Rede ist von Alltagsrassimus – eine Thematik, die jede marginalisierte Gruppe täglich betrifft. „Woher kommst du? Woher kommen deine Eltern? Du kannst echt toll tanzen, aber du hast das ja im Blut.“

Ich bin mir sicher, dass die meisten von uns eine solche Frage schon einmal gestellt (bekommen) haben. Fakt ist, dass diese Aussagen und Fragen Ausschluss fördern. Sie suggerieren der betroffenen Person, dass sie „anders“ sein. Aber ist diese Person „anders“? Denn warum ist Weißsein und die damit verbundenen Kulturen und Sitten der Maßstab? Es ist wichtig anzuerkennen, dass andere Länder andere Traditionen und Umgänge pflegen. Dies impliziert jedoch nicht, dass eine Kultur besser ist als die andere.

Wir können nicht immer antirassistisch handeln. Das erwartet niemand. Wir sind Menschen, wir machen alle Fehler. Was jedoch geschehen muss, ist die Reflektion des eigenen Handelns. Jede*r von uns muss sich mit dem Thema auseinandersetzen, denn nur so können wir Gemeinschaft fördern. Wir von UFUNDI versuchen uns regelmäßig in dieser Thematik weiterzubilden, um eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe gewährleisten zu können.

So waren wir Ende letzten Jahres bei einer Lesung von Tupoka Ogette, DIE Antirassismusexpertin in Deutschland. Es ging um ihre eigenen Erfahrungen, die uns gezeigt haben, wie schmerzhaft kleine alltägliche Situationen sein können. Tupoka hat aus ihrem neuen Buch vorgelesen – ganz besonders war dabei das Kapitel zu der Frage „Woher kommst du?“. Während der moderierten Lesung wurden viele Fragen erörtert. Für uns eine spannende und sehr emotionale Veranstaltung. Die Sensibilisierung für diese Thematik ist mit dieser Lesung jedoch nicht abgeschlossen. Denn man lernt nie aus!

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